Ver.di und ETF starten Studie „Müdigkeit im Straßenverkehr“
Veröffentlicht am: 20.07.2020
Stress und schlechte Arbeitsbedigungen sind Ursachen.
Die Verkehrssicherheit hat auch innerhalb der 27 EU-Staaten allerhöchste Priorität. Die Europäische Kommission hatte sich seinerzeit das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Zahl der Verkehrstoten zwischen 2010 und 2020 zu halbieren.
Leider geht es nur in kleinen Schritten voran. Im vergangenen Jahrzehnt ( 2010 – 2019 ) konnte die Anzahl der Verkehrstoten in der Bundesrepublik Deutschland lediglich um ca. 16 Prozent reduziert werden. Bis zum Erreichen der 50 Prozent ist es noch ein weiter Weg und bedarf vieler Initiativen. Gerade die Übermüdung von Fahrzeugführern mit ihrer hohen Dunkelziffer und der Gesamtproblematik der Erkennbarkeit und der Selbsterkenntnis ist ein Faktor für mehr Verkehrssicherheit.
Der Beruf `Kraftfahrer´ ist heute mit sehr viel mehr Stress verbunden und wesentlich gefährlicher als vor Jahren oder gar Jahrzehnten. Gerade die Müdigkeit bzw. Übermüdung erschweren den Fahrern Wachsamkeit, Reaktionsfähigkeit und oft sekundenschnelle Entscheidungen in kritischen Situationen.
Trotz dieser Tatsache gibt es aktuell und seit Jahren keine EU-weite Studie, die etwas Aussagekräftiges zur Ermüdung von Berufskraftfahrern belegt. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation – IAO – stellte im Rahmen einer Untersuchung bereits 2005 fest:
„Die Probleme von Müdigkeit und Arbeitszeit im Verkehrssektor, und die Schlussfolgerungen sind klar: Schlechte Ruhebedingungen und längere Arbeitszeiten im Straßenverkehr führen zu Schlafentzug und Ermüdung des Fahrers. Dies wirkt sich letztendlich auf die Verkehrssicherheit aus.“
Vor diesem Hintergrund starten die Gewerkschaft ver.di und die ETF (European Transport-Workers Federation) im Januar 2020 ein 18-monatiges, von der EU finanziertes Projekt.
Ziel des Projektes ist es, eine wissenschaftliche Studie zur Bekämpfung der Ermüdung von Fahrern im Bus- und Güterverkehr zu erstellen. Letztendlich soll damit auch das Bewusstsein aller Beteiligten geschärft werden.
Zielgruppen der Aktivitäten sind ETFMitgliedsorganisationen der insgesamt 41 Staaten sowie Bus, und LKWFahrer.“
>> Berufskraftfahrer/innen: Was macht dich müde ?
Quelle: Bundesverband Güterverkehr, Logistik und Umwelt – BGL – Ffm
>> Unfallgeschehen/Zahlen auf Deutschlands Straßen 2017
Quelle: Bundesverband Güterverkehr, Logistik und Umwelt – BGL – Ffm
>> Sekundenschlaf – nicht müde werden, aufzuklären
Quelle: Lasiportal