Risiko ist vermeidbar – alle stehen in der Verantwortung . . .
Veröffentlicht am: 17.07.2018
. . . es ist eine Kausalkette vom Auftraggeber (Versender) über den Transporteur und dessen Disponenten bis hin zum Fahrer.
Müdigkeit am Steuer ist ein vermeidbares Risiko –
Was Transportunternehmen für die Gesundheit ihrer Fahrer tun können.
Der Sekundenschlaf ist jedes Jahr für eine Vielzahl gefährlicher, zum Teil tödlicher Verkehrsunfälle verantwortlich. Laut Experteneinschätzung werden etwa 20 bis 25 Prozent aller Verkehrsunfälle durch Müdigkeit am Steuer verursacht. Je schwerer das Fahrzeug, desto fataler oft die Folgen.
- Lkw- Fahrer sind besonders gefährdet !
- Ausgeruhte Lkw-Fahrer sind fitter und zufriedener !
Unternehmen sollten die Wünsche ihrer Angestellten ernst nehmen und somit u. a. vermitteln, wie
gefährlich es ist, am Steuer einzuschlafen und wie wichtig es ist, ausreichend zu schlafen.
..Schlaf trägt zur geistigen und körperlichen Regeneration bei und schützt so nicht nur vor
psychischen Belastungen, sondern auch vor körperlichen Erkrankungen wie Bluthochdruck“, erklärt Dr.
med. Alfred Wiater, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und
Schlafmedizin [DGSM]. Das tatsächliche Schlafbedürfnis ist jedo ch von Mensch zu Mensch
unterschiedlich. Grundsätzlich hat man dann genug geschlafen, wenn man sich morgens ausgeschlafen,
emotional ausgeglichen und leistungsfähig fühlt. Ausreichend Schlaf trägt somit nicht nur zur
Gesundheit, sondern auch zur Zufriedenheit, Konzentration und damit auch Sicherheit der
Lkw-Fahrenden bei.
Presseinfo des DVR zum gleichen Thema:
Die Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf!“ informiert: DVR ruft zu erholsamem Schlaf auf.
20. Juni 2018 (DVR) – Müdigkeit am Steuer kann einen Sekundenschlaf zur Folge haben und Menschenleben gefährden. Anlässlich des „Aktionstages erholsamer Schlaf“ macht der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) gemeinsam mit seinem Kooperationspartner, der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), deshalb auf die Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf!“ und die Gefahr von Müdigkeit am Steuer aufmerksam.
Lkw-Fahrende sind besonders gefährdet
Müdigkeit am Steuer kann jeden treffen. Lkw-Fahrende stellen jedoch eine besondere Risikogruppe dar: Sie sitzen lange hinter dem Lenkrad, legen häufig monotone Strecken zurück, haben oft unregelmäßige Schlafzeiten und sind teils auch mitten in der Nacht unterwegs. Eine persönliche Befragung (2017) von über 350 Lkw-Fahrenden im Auftrag des DVR und der DGSM zeigt: Fast jeder Dritte wünscht sich von seinem Arbeitgeber durch die Routenplanung und Rampenvorgaben, weniger unter Druck gesetzt zu werden (36 Prozent). Die Lkw-Fahrenden können die Routenplanung von den Transportunternehmen und die Rampenvorgaben vom Verlader oft, wegen beispielweise Staus durch Baustellen oder Unfälle, nicht einhalten. Ein weiteres Ergebnis der Befragung: Fast jeder Dritte wünscht sich von seinem Arbeitgeber, auch außerhalb der gesetzlichen Ruhezeiten, bei akuter Müdigkeit, eine Pause machen zu dürfen (34 Prozent).
Akute Müdigkeit lässt sich nicht kompensieren
75 Prozent der Befragten machen bereits eine Pause, wenn sie müde sind. Trotzdem unterschätzen viele die Gefahr von Müdigkeit hinter dem Steuer: 85 Prozent der Befragten glauben, den Einschlafzeitpunkt am Steuer vorhersehen zu können. Doch weder durch Erfahrung noch durch Willenskraft lässt sich akute Müdigkeit beim Fahren kompensieren. „Nehmen Sie Müdigkeit nicht auf die leichte Schulter, zu Ihrem eigenen Schutz und dem anderer Verkehrsteilnehmender“, warnt Anna-Sophie Börries, Projektleiterin der Kampagne beim DVR.
Ausreichend Schlaf ist besonders wichtig
Lkw-Fahrende sollten insbesondere vor längeren Touren versuchen, genügend zu schlafen. „Ausreichend Schlaf ist das A und O und wichtig für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr“, erklärt Dr. Hans-Günter Weeß, Vorstandsmitglied der DGSM. Lkw-Fahrende dürfen laut der gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten maximal neun Stunden täglich fahren und müssen spätestens nach viereinhalb Stunden ruhen. Wer diese Pause richtig nutzt, kann die Wahrscheinlichkeit am Steuer müde zu werden reduzieren: Für eine erholsame Pause sollten Lkw-Fahrende entweder durch Bewegung den Kreislauf auf Trab bringen oder durch einen Kurzschlaf von zehn bis 20 Minuten wieder neue Leistungsfähigkeit schöpfen. „Stellen Sie sich dazu einen Wecker, lehnen Sie sich zurück, schließen Sie die Augen und kommen Sie langsam zur Ruhe“, so Börries. Wer möchte, kann vor dem Kurzschlaf noch einen Kaffee trinken. Das darin enthaltene Koffein wirkt erst nach 30 Minuten, hindert daher nicht beim Einschlafen, erleichtert aber das Wachwerden und verstärkt so den Erfrischungseffekt.
>> Flyer Sekundenschlaf, 3G-Kampagne „Bekämpfung Sekundenschlaf“
>> 3G-Kampagne gegen Sekundenschlaf
Quelle: Europäisches Kompetenzzentrum Ladu